ETL-Prozesse mit Pentaho Kettle umsetzen

von Tobias Kraft

Ein wichtiger Aspekt beim Aufbau eines Data Warehouses ist der Befüllungs-Prozess, der über den sogenannten ETL-Vorgang [1] erfolgt. Hierbei werden Daten von verschiedenen Quell-Systemen extrahiert, anschließend ggfs. transformiert und im abschließenden Schritt in das Data Warehouse geladen. 
Zur Unterstützung des ETL-Vorgangs stehen zahlreiche Tools aus dem kommerziellen und Open-Source Umfeld zur Verfügung. Generell bringen Data Warehouse Lösungen selbst schon ein entsprechendes Tool bzw. Toolunterstützung mit. 
Alternativ kann man natürlich den gesamten ETL-Prozess auch „von Hand“ umsetzen. Dies ist aufgrund der Komplexität mit einem entsprechenden Aufwand verbunden. Deshalb wird i.d.R. auf ETL-Tools zurückgegriffen, die vor allen Dingen die folgenden Anforderungen erfüllen: 

  • Integration von verschiedenen Quell-Systemen
  • Skalierbarkeit
  • Erweiterbarkeit für die Integration von weiteren Systemen
  • Unterstützung für Daten-Transformationen (z.B. Aggregation, Filterung, …)
  • ausführliche Test-, Debug- und Logging-Möglichkeiten


Ein ausgereiftes ETL-Tool, das unter anderem diese Anforderungen erfüllt ist Kettle. Kettle ist ein Open-Source Produkt und stammt von der Firma Pentaho [2], die auch die gleichnamige DWH- bzw. BI-Lösung anbietet.

Kettle in der Entwicklung

Dreh- und Angelpunkt ist in Kettle das Designer-Tool Spoon. Mit dessen Unterstützung werden die sogenannten Jobs und Transformationen definiert. Die Transformationen sind für das eigentliche ETL-Handling zuständig. Jobs sind dagegen für die Einhaltung der Reihenfolge sowie die Verwaltung (z.B. auch Fehlerhandling) verantwortlich und können mehrere Transformationen enthalten.

Die vorherige Abbildung zeigt eine Transformation in der Designer-Sicht von Spoon. Im ersten Schritt werden aus einem Verzeichnis CSV-Dateien eingelesen. Beim Einlesen kann über einen Regex-Ausdruck definiert werden welche Dateien eingelesen werden. Aus den CSV-Dateien werden die benötigten Werte extrahiert und bei Bedarf auch formatiert. Da die Daten in ein relationales Datenbankschema geladen werden sollen müssen zunächst entsprechende Fremdschlüssel über Lookups ermittelt werden. Nach der Ermittlung des nächsten freien Primärschlüssels für die Zieltabelle kann abschließend die Einfüge-Operation vorgenommen werden. 

Der Aufbau der Transformation sowie die Definition der einzelnen Schritte wurden allesamt mit Spoon vorgenommen. Das vorgestellte Beispiel zeigt nur eine kleine Auswahl an möglichen Schritten, die durchgeführt werden können. Spoon bietet ein sehr große Palette an vordefinierten Elementen, die für Transformationen eingesetzt werden können (z.B. Ausführung von Pragrammcode zur Konvertierung oder FTP-Transfer zum Abholen von Dateien). 

Das Testen und Debuggen der Transformation wird direkt in Spoon durchgeführt und ermöglicht so eine schnelle Verifikation.

Fazit

Würde man die vorgestellte Transformation komplett in Eigenarbeit umsetzen wäre ein wesentlich höherer Zeitaufwand notwendig und auch Erweiterungen bzw. Änderungen würden höher zu Buche schlagen. Kettle eignet sich, aufgrund seiner zahlreichen Funktionen, neben der Nutzung als ETL Tool auch zur Durchführung von Migrations-Projekten oder als Import-Werkzeug für Daten in OLTP-Datenbanken. 

Kettle ist ein ausgereiftes und verbreitetes Werkzeug, was sich in der Statistik mit ca. 15.000 Downloads pro Monat bei Sourceforge [3] widerspiegelt.

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