Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente – Warum sich Pharma-politische Entscheidungen auf unsere IT Lösungen auswirken?

von Irving Tschepke

Vor kurzem hat der Europäische Gerichtshof die Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland gekippt (siehe u.a. http://www.tagesschau.de/wirtschaft/eugh-arzneimittel-103.html). Was steckt dahinter? In Deutschland ist die Preisbildung für verschreibungspflichtige Arzneimittel gesetzlich geregelt (Arzneimittelpreisverordnung). Dahinter steckt der Grundgedanke, dass Patienten das gleiche Medikament in jeder Apotheke zum gleichen Preis erhalten. Kranke sollen in ihrer Notlage nicht noch Preise vergleichen müssen. Zudem soll mit dem System die Grund- und Notfallversorgung mit Medikamenten sichergestellt werden.

D.h. deutschen Apotheken ist es für rezeptpflichtige Arzneimittel nicht erlaubt, Rabatte zu gewähren. Dies gilt auch für Versandapotheken.

Mit dem Urteil des EuGH ist diese Preisbindung für ausländische Versandapotheken nun aufgehoben worden. Der Aufschrei der deutschen (Versand-)Apotheken blieb natürlich nicht aus, wenn ab sofort über den ausländischen Apotheken-Versandhandel die gleichen Medikamente zu günstigerem Preis erworben werden können und in Deutschland aber die Preisbindung gilt.

2 Lösungsszenarien liegen auf der Hand: Entweder wird nun auch für deutsche (Versand-) Apotheken die Preisbindung aufgehoben oder der Versandhandel für rezeptpflichtige Medikamente wird verboten. Zu letzterer Variante gibt es bereits einen Vorstoß durch den Gesundheitsminister (siehe u.a. https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/schlaglichter_nt/article159106082/Groehe-will-Versandhandel-mit-Arzneien-auf-Rezept-verbieten.html).

Wieso beschäftigen wir von exensio uns mit diesem Thema? exensio erstellt IT Lösungen in unterschiedlichen Bereichen von Pharmaunternehmen. Da wir die geschäftlichen Abläufe und Hintergründe verstehen müssen, ist es für uns wichtig, immer ein Ohr an den aktuellen fachlichen Entwicklungen zu haben.

So hat exensio für einen unserer Pharma Kunden ein PIM (Product Information Management) System implementiert, mit dem unter anderem sämtliche Preise für alle Präparate verwaltet werden. Dazu gehören der Hersteller Abgabepreis (HAP), der Apotheken Einkaufspreis (AEP) sowie der Apotheken Verkaufspreis (AVP).

Der Hersteller kann diese Preise regelmäßig (alle 14 Tage) ändern und meldet diese der IFA (Informationsstelle für Arzneimittelspezialitäten). Mit Hilfe unserer PIM Lösung können diese Preisanpassungen auf elektronischem Wege automatisiert übermittelt (und Rückmeldungen verarbeitet) werden.

Je nach Lösung des oben beschriebenen Konflikts würde dies eine Änderung für unser Modul "Preisänderungsmeldung" implizieren. Warten wir ab, wer sich durchsetzt.

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