Die Evolution von Portal-Lösungen
In diesem Blog-Eintrag möchte ich die Entwicklung von Portal-Lösungen aufzeigen. Laut den Analysten der Gartner-Group sieht die chronologische Entwicklung von Portal-Lösungen folgendermaßen aus:
HTML-Seiten – die erste Form von Portalen bestand aus HTML-Seiten, die manuell gepflegt wurden. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Content Management Systeme (CMS). Dies stellte noch kein Problem dar, da die anfänglichen Portale nur spärlich Content enthielten.
Content-Portale – mit dem exponentiellen Anstieg von Informationen (Content), die in einem Portal anzeigt werden sollten, stieg der Bedarf nach professionellen Lösungen zum Verwalten von großen Mengen an Content. Als Anbieter sind hier beispielsweise folgende zu nennen: OpenText, Day, RedDot
Applikations-Portale – als nächster Entwicklungsschritt erschienen Applikations-Portale. Diese aggregieren Informationen aus verschiedenen Applikationen. Der Benutzer erhält eine Sicht auf alle für ihn relevanten Informationen. Hier wird oft der Vergleich mit einem Flugzeug-Cockpit benutzt. Heute ist es auch mit Content-Portalen möglich Applikationen zu integrieren, jedoch unterstützen diese meist nur lesende Zugriffe in Portlets. Portlets zeigen hier beispielsweise das Wetter an. Mit Framework-Portalen (Oracle WebLogic Portal, IBM WebSphere Portal oder Liferay Portal) oder Applikations-Portalen (SAP Enterprise Portal, Mircosoft Sharepoint Server, Siebel Portal (nun Oracle), Cognos Portal (nun IBM), SAS Information Delivery Portal) können hier im Gegensatz komplexe Transaktionen mit Backend-Systemen realisiert werden.
Prozess-Portale – dies ist die Königsklasse von Portal-Lösungen. Sie können reinen Content und Applikationen enthalten. Des Weiteren bilden sie auch Unternehmensprozesse ab, beispielsweise einen Einkaufsprozess. Neben der Portal-Lösung wird hier auch eine Integrationskomponente (beispielsweise Enterprise Service Bus - ESB) benötigt, um die Geschäftsprozesse abbilden zu können. War es eine Zeit lang etwas ruhig um Prozess-Portale geworden, so ziehen sie heute - bedingt durch die Hype um serviceorientierte Architekturen (SOA) – wieder vermehrt Aufmerksamkeit auf sich.