Vor ca. 10 Jahren wurde vom Münchner Stadtrat beschlossen, von Windows auf Linux zu migrieren. Der Gründe hierfür waren zum einen Kosteneinsparungen - aktuell geht man von 10 Mio Euro Einsparung aus - und eine Vorreiterrolle für offene Software zu zeigen.
Laut der offiziellen Homepage der Stadt München [2] scheint die Migration zu Linux eine Erfolgsgeschichte zu sein. Man darf sich derzeit fragen, warum überhaupt diese Diskussionen vom neuen Bürgermeister losgetreten wurden. Ein Schelm, wer hier an die Lobbyisten von Microsoft denkt.
Ehrlich gesagt fände ich es ausgesprochen positiv, wenn München bei Open-Source bliebe. In anderen Ländern innerhalb Europas scheint man ja auch den Weg gehen zu wollen. In Turin [3] steigt man von Windows auf Linux und die französische Gendarmerie [4] (es wird mit 40% Einsparung gerechnet) stellt gleichfalls auf Linux um. Womöglich handelt es sich hier also eher um einen Trend und aus diesem Grund sollte München eventuell froh sein, bereits so weit zu sein.
Open-Source ist ein bedeutsamer Gegenpol und die letzte Chance für die europäische Softwareindustrie - im Vergleich zur amerikanischen. Auch bei anderen Themen, wie Industrie 4.0 wird ebendies ein relevanter Punkt sein. Nur mit Open-Source ist es bei diesem Thema bspw. dem deutschen Maschinenbau möglich, von namhaften Softwareanbietern unabhängig zu bleiben. Dies ist um so essenzieller, da zukünftig davon auszugehen ist, dass der Maschinenbau mit digitalen Services (bspw. Predictive Analytics) rund um seine Maschinen ein überaus lukratives Zusatzgeschäft aufbauen kann.
[1] http://www.sueddeutsche.de/muenchen/software-streit-im-muenchner-rathaus-eine-frage-der-einstellung-1.2093653
[2] http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/LiMux.html
[3] http://www.heise.de/newsticker/meldung/Turin-steigt-von-Windows-XP-auf-Linux-um-2391613.html
[4] http://www.wired.com/2013/09/gendarmerie_linux/